Dienstag, 24. Februar 2009

Erdwärme Teil 1 oder Pizza ohne Ofen

Schnee! Am Donnerstag den 19.02. fing es gegen Abend an zu schneien. "Die verschieben doch die Arbeiten", scherzte mein Frau noch. Da es jedoch 1-2°C waren, blieb von dem Schnee nichts liegen. Ich blieb guter Dinge da die Wettervorhersage Besserung versprach.

Am Freitag fuhr ich dann gegen 8h zur Baustelle. Es war über Nacht zwar ein wenig Schnee in Langenhagen liegen geblieben, aber es waren +2°C. Die Mitarbeiter der Bohrfirma waren etwa eine halbe Stunde vor mir eingetroffen und hatten schon ihr Bohrgerät abgeladen.



Zunächst mußten sie den Bagger, dann das Bohrgerät, an der Bodenplatte vorbei in den Garten fahren.


Da der Aushub für die Bodenplatte fast unmittelbar hinter der Bodenplatte lag, hatte die Mitarbeiter der Bohrfirma zunächst bedenken, dass sie den Aushub nochmal weiter hinten in den Garten verlagern müssten. Da das Grundstück jedoch groß genug ist, entschieden Sie sich mit meiner Zustimmung dafür, die Bohrungen weiter hinten im Garten durchzuführen. Wie sich später herausstellte war dies keine schlechte Idee.

Dann wurde unser Swimmingpool angelegt. Nein darin würde ich nicht schwimmen gehen. Zwei in Summe ca. 3qm große Löcher wurden für Spülwasser und Schlamm aus dem Bohrloch angelegt.


Da der Wasserdruck vom Bauwasser nicht sonderlich hoch war, blieb genug Zeit für einen kurzen Abstecher in den nahegelegen Supermarkt und zum Bäcker.

Einer der Arbeiter wollte zwei Pizzen haben. Ich fragte mich wie er die ohne Ofen war bekommen wollten. Kurz nach dem Einkauf war ich schlauer:


Die ersten 20m der Bohrung waren keine Problem: Sand und feiner Kies.


Danach sah das Bild ganz anders aus: Ton, Ton, Ton, Ton und nochmal Ton.


Bis in die entgültige Tiefe von 60 Metern war nur noch Ton. Ein einzelner Stein war bei ca. 55 Meter, der jedoch nach etwa 5min geknackt war und aus der Spülwassergrube ist am Ende eine Schlammgrube geworden. Vorschläge für Schlammcatcherinnen wurden diskutiert aber letztendlich verworfen.



Da um 1930 ein Erdgaslager unter dem Ort war durften wir nicht tiefer als 60m. Im Vorfeld waren zunächst 3x 44m geplant. Da mein Nachbar vor 2 Jahren aber 2x 80m gebohrt hat, durften wir auch tiefer.

Während der ersten Bohrung hat der Bohrleiter auch mehrfach mit seiner Firma telefoniert, da die Tonschichten weniger gut für die Erdwärmesonden geeignet sind. Nach mehrfachem hin und her mit der Bohrfirma am Telefon (und Neuberechnung am Computer!) ergab sich ein mindestabstand von 12m zwischen den 2 Sonden. Da ich später auch eine Versickerung für Regenwasser im Garten anlegen muss, war die jetzige Anordnung der Bohrlöcher optimal für die zukünftige Gartenauslegung.


Als die Bohrung abgeschlossen war wurde die Erdsonde in das Loch eingeführt und das Loch mit Dämmer aufgefüllt. Wie man in dem Bild sehen kann besteht eine Sonde aus zwei getrennten Kreisläufen. Gegen 16h war die erste Sonde gesetzt und der Garten eine Schlammwüste.


Am Samstag sind wir dann noch einmal kurz am Grundstück vorbeigefahren.
Die ersten drei Paletten Ytong-Steine standen auf der Bodenplatte.



Am Montag wurde dann die zweite Sonde gesetzt und schon der Graben für die Leitung ins Haus ausgeschachtet. Leider musste ich am Montag und Dienstag arbeiten, da ich einen externen Berater im Hause hatte. Daher konnte ich nur vor bzw. nach der Arbeit an der Baustelle vorbeischauen.



Heute, am Dienstag wurden dann die nächsten Paletten Steine geliefert. Die Wände im Erdgeschoß soll nach Aussage unseres Bauleiters am Mittwoch erstellt werden.


Als ich gegen 18h am Grundstück ankam, zeugte nichts mehr von von den Bohrarbeiten und von der Schlammwüste des Vortages:



Einen Dank an die Mitarbeiter der Bohrfirma, die den Garten gut aufgeräumt hinterlassen haben!

Nur die Schläuche in der Bodenplatte und zwei Holzpfosten im Garten (Markierung der Erdsonden) sind die sichtbaren Überreste der Arbeiten.

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